Der Reflexhammer nach Troemner: Anwendung und Bedeutung in
der neurologischen Diagnostik
Ein Leitfaden zur Funktion, Nutzung und Praxis
Einleitung
Der Reflexhammer ist ein unverzichtbares Instrument in der
neurologischen und allgemeinmedizinischen Untersuchung. Besonders der
Reflexhammer nach Troemner gilt als Standardwerkzeug für die Überprüfung von
Reflexen, da er sowohl für die Auslösung als auch für die Differenzierung
verschiedener Reflexarten besonders geeignet ist. In diesem Text wird
erläutert, wozu man den Reflexhammer nach Troemner verwendet, wie er aufgebaut
ist und wie eine sachgemäße Anwendung erfolgt. Darüber hinaus werden praktische
Hinweise und Hintergrundinformationen zur Reflexprüfung gegeben.
Geschichte und Entwicklung des Troemner-Hammers
Der Troemner-Hammer wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom
deutschen Neurologen Ernst Troemner entwickelt. Ziel war ein Instrument, das
sowohl für die grobe als auch für die feine Reflexprüfung geeignet ist. Sein
Design unterscheidet sich von anderen Reflexhämmern wie dem Taylor- oder
Babinski-Hammer durch die charakteristische Form des Kopfes und die
unterschiedlichen Gewichtungen der Schlagflächen.
Der Troemner-Hammer besteht in der Regel aus einem langen
Griff und einem beidseitigen Hammerkopf: Eine Seite ist groß, schwer und rund,
die andere kleiner und leichter. Das ermöglicht einerseits kräftige Schläge zur
Auslösung tiefer Reflexe und andererseits sanfte Impulse für die
Oberflächenreflexe.
Wozu nutzt man den Reflexhammer nach Troemner?
1. Prüfung der Muskeleigenreflexe (Tiefenreflexe)
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Der Troemner-Hammer wird primär zur Auslösung
von Muskeleigenreflexen wie dem Patellarsehnenreflex (Knie),
Achillessehnenreflex (Ferse), Bizeps- und Trizepssehnenreflex (Arm) eingesetzt.
·
Diese Reflexe sind Teil der neurologischen
Basisuntersuchung und dienen der Beurteilung des Funktionszustandes des
zentralen und peripheren Nervensystems.
·
Abweichungen in der Reflexantwort können
Hinweise auf Schädigungen von Nervenbahnen, Rückenmark oder Muskulatur geben.
2. Prüfung der Oberflächenreflexe
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Die kleinere, leichtere Schlagfläche des
Troemner-Hammers wird zur Auslösung von Oberflächenreflexen, etwa des
Bauchhautreflexes, verwendet.
·
Hierbei wird die Haut mit dem Hammerkopf sanft
gestrichen oder beklopft.
3. Diagnostische Differenzierung
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Mit dem Troemner-Hammer können auch
pathologische Reflexe, wie der Babinski-Reflex, provoziert werden. Die genaue
Differenzierung der Reflexantwort trägt zur diagnostischen Einordnung
neurologischer Störungen bei.
Aufbau und Eigenschaften des Troemner-Hammers
Der Troemner-Hammer zeichnet sich durch folgende Merkmale
aus:
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Material: Häufig aus Edelstahl oder anderem
rostfreien Metall, mit einem rutschfesten Griff (meist Kunststoff oder Gummi).
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Hammerkopf: Zwei unterschiedlich große
Schlagflächen, die jeweils verschiedene Reflexarten auslösen können.
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Gewicht: Relativ schwer im Vergleich zu anderen
Reflexhämmern, sodass auch bei geringen Krafteinsatz ein sicherer Reflex
ausgelöst werden kann.
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Länge: Mit etwa 20–30 Zentimeter recht lang, was
einen präzisen und kontrollierten Schlag ermöglicht.
Verantwortlicher Hersteller:
für das Produkt: Reflexhammer nach TroemnerPader Medi Tech GmbH & Co. KG
Thorsten Schumann
Stettiner Straße 34
33106 Paderborn
Deutschland
E-Mail: info@padermeditech.de
Webseite: https://www.physioexpress.de/